Unser KitaZeit - Blog

2021-10-07

DIE GEBORENEN NATURWISSENSCHAFTLER (mit Anleitung für ein Experiment)

Kinder wachsen heute in einer Welt auf, die stark durch Naturwissenschaft und Technik geprägt ist. Diese Phänomene sind fester Bestandteil der Lebenswelt der Kinder und motivieren sie zugleich, mehr über ihre Umwelt erfahren zu wollen. Sie haben Interesse daran, die Welt, in der sie leben kennenzulernen und erarbeiten sich selbst
ihr Wissen und Können. Kinder sind von Natur aus „kleine Forscher und Entdecker“ – sie möchten wissen, wie die Dinge funktionieren.
Dieses natürliche Interesse zeigt sich von Klein auf: das ständige Runterwerfen von Spielsachen im Babyalter ist im Grunde ein Physikexperiment – fällt der Teddy wirklich jedes Mal, wenn ich ihn fallen lasse? Auch das Essen im Wasserglas zu versenken oder den Löffel auf den Teller zu schlagen sind wissenschaftliche Experimente. Später wird auch das Wissen der Erwachsenen mit häufigen, und anspruchsvollen, Warum-Fragen herausgefordert.
Wir Erwachsene können diese Faszination und Begeisterung der Kinder für naturwissenschaftliche Phänomene aufgreifen und sie dadurch zum Staunen und Verstehen bringen. Durch gemeinsames Forschen von Erwachsenen und Kindern, verstehen sie Zusammenhänge von Alltäglichem (Warum ist die Pfütze zu Eis geworden?) – und  besonderem (Wann entsteht ein Regenbogen?). Es gibt mehrere Schritte, die zum Gelingen des gemeinsamen Forschens und Entdeckens beitragen:
- Interessen der Kinder oder Themen aufgreifen, die im Bezug zur Lebenswelt der Kinder stehen
- Die Sicherheit der Kinder gewährleisten
- Keine vorgefertigten Lösungen präsentieren, denn dadurch wird dem Kind die Möglichkeit genommen selbst Lösungen zu finden
- Fragen im Rahmen der Experimente auf kindgerechte Art erläutern
- Kinder nicht unterfordern, aber auch nicht überfordern
- Die Kinder beim Beobachten ermutigen, ihre eigenen Beobachtungen zu beschreiben
- Kinder ermuntern, eine Hypothese aufzustellen über die diskutiert werden kann
- Gemeinsamen reflektieren, wie vorgegangen wurde und was man dabei herausgefunden hat
- Rituale beim Forschen einführen. Dadurch wird für die Kinder vorhersehbar was kommt (z.B. Beginn & Ende mit einem „Spruch“ oder Lied markieren)

Je nach Entwicklungsstand der Kinder folgen weitere Schritte:
- Vergleichen - die Kinder werden dazu angeregt, Ähnlichkeiten oder Unterschiede von Objekten zu erkennen
- Klassifizieren - die Objekte werden von den Kindern nach bestimmten Kriterien sortiert
- Messen - Objekte werden von den Kindern auf Eigenschaften, wie z.B. Größe und Gewicht überprüft
- Experimentieren – durch Versuche werden die aufgestellten Hypothesen überprüft. Diese Versuche können mehrmals wiederholt werden, um das Ergebnis zu bestätigen. (Hierfür ist es hilfreich Materialien zu verwenden, die leicht zu bekommen sind.)

Zum Thema „Wasser“ gibt es unzählige verschiedene wissenschaftliche Experimente, die auch den Kleinsten Spaß machen und sie zum Staunen bringen. So können auch 1-Jährige ausprobieren und verstehen, was sinkt und schwimmt, was mit einem Eiswürfel in warmem Wasser passiert oder wie ein Klärwerk funktioniert.
In all unseren Einrichtungen wurde in den vergangenen Wochen zum Thema Wasser viel experimentiert und gestaunt. Um das verknüpfende Lernen zu unterstützen,
lesen, singen, basteln oder erzählen wir rund um das Thema, sodass sie es aus verschiedenen Perspektiven, mit verschiedenen Sinnen, wahrnehmen können. Wir lassen uns im Bildungsbereich „Naturwissenschaften“ weiterhin von den Fragen und Interessen der Kinder leiten und freuen uns auf viel weiteres gemeinsames Forschen.
Anja Haseder
Marcel-Breuer-Str

Experiment Bunter Regen
Benötigtes Material
- durchsichtiger Behälter
- Rasierschaum
- Lebensmittelfarben
- Pipetten (alternativ kann auch eine Kanne verwendet werden)
- Wasser
Den Behälter mit Wasser füllen. Auf die Wasseroberfläche wird eine dicke Schicht Rasierschaum gesprüht. In vorbereiteten Fläschchen mit Pipetten befindet sich mit Wasser verdünnte Lebensmittelfarbe. Diese tröpfelt man auf den Rasierschaum. Die Farbe sickert langsam durch den Schaum in das Wasser und bildet dort farbige
Schleier – es sieht aus wie bunter Regen.