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2021-08-16

PHILOSOPHIEREN MIT KINDERN

Philosophieren.jpgUnser Pilotprojekt “Philosophieren” ist in zwei Gruppen der Ferdinand-Kobell-Straße in vollem Gange. Wie Sie bereits aus unserer letzten KitaZeit wissen, bildet die Grundlage dazu das Bücherpaket „Gedankenflieger” aus dem Zeit-Verlag.

Doch was machen wir da eigentlich mit den Kindern? Wenn Kinder philosophieren, dann suchen sie Antworten auf philosophische Fragen. Die Fragen können durch das Lesen des Buches entstehen, aber auch von der Gesprächsleitung (Erzieher*in) gestellt werden. Für die Antworten müssen die Kinder logisch und kreativ denken und eventuell auch Dinge hinterfragen, die sie als selbstverständlich sahen. 

Den Kindern ist bekannt, dass sie alles denken und sagen dürfen. Der Ausgang des Gesprächs ist offen, am Ende können unterschiedliche Standpunkte nebeneinander stehen bleiben.

Auf die erste Philosophiestunde waren wir sehr gespannt. Den Kindern wurde vorher alles genau erklärt. Wir dachten, dass das Angebot nicht so lange dauern würde, da die Kinder sich an das kritische und kreative Denken erst gewöhnen müssen. Doch da hatten wir uns geirrt! In beiden Gruppen beendete die Gesprächsleitung (völlig erschöpft und beeindruckt) nach ca. 45 Minuten die erste Stunde mit hochmotivierten und sehr gesprächigen Kindern.

Um das Gespräch am Laufen zu halten, ist eine gute Vorbereitung und die richtige Methode wichtig. Die Hauptmethode in der Kinderphilosophie ist die „Sokratische Hebammenkunst”. Dabei wird durch geschicktes Fragen „Geburtshilfe für die Weisheit der Kinder“ geleistet.

In der letzten Stunde haben wir z.B. mit dem Buch „Fabers Schatz” von Cornelia Funke angefangen, ein Buch zum Thema Freundschaft. In diesem Buch bekommt Faber einen alten Teppich von seinem Großvater geschenkt, weil dieser nach Amerika zieht. Die Kinder haben aber das Thema „alt sein“ aufgegriffen. Sie stellten sich gegenseitig Fragen bzw. bekamen von der Gesprächsleiterin Fragen wie: „Was ist alt? Woran erkennt man alte Menschen? Wer ist in der Kita alt? Welche Eigenschaften haben alte Menschen?” usw. Die ersten Antworten waren: „Ja, eine alte Omi ist alt.”, „Mein Opa ist alt.” Als sie sich dann aber Antworten auf spezielle Fragen suchten, merkte man deutlich, wie es in den Köpfen der Kinder arbeitete. Zum Ende der Stunde kamen dann lange Antworten wie: „Meine Oma ist alt, und das erkenne ich daran, dass sie gut kochen kann. Und gut kochen kann sie, weil sie das schon ihr ganzes langes Leben macht.” oder “Da alte Leute meist graue Haare haben  und manchmal einen dicken Bauch, finde ich, dass mein Papa auch schon ein bisschen alt ist.”

Wir freuen uns auf weitere spannende Philosophiestunden mit den Kindern.

Christine Kleinschmidt, Ferdinand Kobell Str.

Caro - 10:34:44 @ Allgemein



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